Vom Saulus zum Paulus
Fesselnder Bericht von Johannes Kneifel über seine Lebensveränderung
Nachdem die Schüler von Hauptschule und Gymnasium schon einen Schüler spannenden Vortragsmorgen mit Johannes Kneifel erleben durften, sprach er auch am Freitagabend (28.06.) im Gemeindezentrum vor gefüllten Reihen. Vor allem zahlreiche junge Erwachsene und Jugendliche aus den umliegenden Gemeinden waren gekommen, um Anteil zu nehmen an dem Lebenswandel, den dieser junge Mannes erleben durfte – eine Veränderung vom gewaltbereiten Skinhead zu dem Entschluss, Pastor zu werden. Der Abend war gefüllt mit Lesungen aus Kneifels Buch „Vom Saulus zum Paulus“ – höchst spannend und zutiefst berührend, eben wie das einschneidende Erlebnis selbst.
Als er nach der Gewalttat von der Polizei abgeholt wurde und sein Leben Revuepassieren ließ, folgte eine Frage der nächsten: Warum kam es so weit, dass er und sein Nazifreund Herrn Deutschmann so brutal zusammenschlugen und traten, dass dieser seinen Verletzungen erlag? Warum war außerdem der Kontakt zu seinen Eltern abgebrochen, weil sie nicht miteinander zurecht kamen? Warum verlief sein Leben so enttäuschend, dass er in der rechten Szene die Anerkennung bekam, die er woanders vergeblich suchte?
In den fünf Jahren Jugendknast wurde er weiterhin als gewalttätig und gemeingefährlich eingestuft, und so blieb sein Antrag auf vorzeitige Entlassung völlig chancenlos. Doch er nutzte die Möglichkeit der Ablenkung durch die sonntäglichen Gottesdienste. Und irgendwann erkannte er, dass er es ohne Gott nicht schaffte und in ihm seine letzte Chance zur Veränderung sah. Bei einer Predigt spricht dann Gott durch den Pastor direkt zu ihm und fragt ihn, ob er bereit sei, Gott in sein verkorkstes Leben hinein zu lassen. Dies bewirkt bei ihm die Einsicht der tiefen Schuld, er erkennt die Gnade Gottes und bereut. Auf den Knien bittet er um Vergebung, spürt die Befreiung von Schuld und bittet Gott um eine Wende. Danach erlebt er einen tiefen Frieden und eine Freude, die auch die anderen Mitgefangenen an ihm sofort wahrnehmen. In der vielen freien Zeit liest er intensiv in der Bibel und erkennt die Verheißungen Gottes für sich persönlich. Nach seiner Entlassung nach fünf Jahren fährt er noch öfter in das Jungendgefängnis, um den Häftlingen von seiner neuen Hoffnung zu erzählen.
Johannes Kneifel, eher zurückhaltend, aber mit einer krassen Geschichte, dessen Wunsch es ist – und das macht er auch am Ende seines Buches deutlich – , dass noch viele Menschen durch ihn von der Veränderung durch Jesus Christus erfahren sollen. Ein wirklich beeindruckender und ermutigender Abend, an dem auch viele persönliche Fragen gestellt und ausführlich beantwortet wurden.