Frauenfrühstück als „Kleiner Urlaub für die Seele“
„Einfach mal innehalten. In der Stille liegt die Kraft“, so das Thema des Hemsbacher Frauenfrühstücks im Bonhoeffer-Gemeindezentrum, zu dem die Evang.-Freikirchl. Gemeinde und die evang. Bonhoeffer-Gemeinde eingeladen hatten. Zu Gast war an diesem Morgen Frau Sigrun Bode aus Gütersloh. Die ehemalige Damenschneiderin absolvierte eine Bibelschulausbildung in der Schweiz und ist seit 30 Jahren als Referentin beim Bibellesebund mit Sitz in Gummersbach tätig. Zu Beginn ihres Vortrags zitierte sie ein Lied von Jürgen Werth und beglückwünschte die anwesenden Frauen zu ihrem „kleinen Urlaub für die Seele“. Abgeleitet vom Sprichwort „In der Ruhe liegt die Kraft“ ging es in ihrem Referat um die Stille. Absolute Stille als Abwesenheit von Geräuschen gäbe es nicht, so ihre Worte. Selbst Vogelgesang könne als störend empfunden werden und am frühen Morgen den Schlaf rauben. Heute leide der Mensch unter dem zu lauten Leben, Aggressionen und Unzufriedenheit seien die Folge. Jedoch könne auch die Stille Angst machen und negatives Empfinden entstehen lassen. Doch ohne Zweifel sei Stille notwendig – „Entschleunigung“ bewirke, dass das Leben wieder Schritt für Schritt gegangen werden könne. Jürgen Werth formulierte es so: „Aussteigen geht nicht, aber gestalten.“
Auch wenn es Mut koste, Gott in der Stille zu begegnen, das Ruhen in ihm sei ein Schritt, um wieder neu anpacken zu können. Wer zu viel an Energie abgebe, brenne aus - „Burnout“ sei die Folge. Anhand der Bibel zeigte Bode auf, dass Jesus sich neue Kraft holte, indem er sich eine einsame Stelle ohne Ablenkung suchte, um zu beten. Das tägliche Beten helfe, sich zu sammeln. Notwendige Rückzugsorte sollten einen angemessenen Umgang mit den Alltagsdingen wie Handy oder Fernseher möglich machen. Finden könne man sie dort, wo es einem gut tue, aber auch im Nutzen von Alltagslücken, wie dem Warten an der Ampel. Mehrere Gründe behinderten das Suchen der Stille: Zu viele Termine, die eigene Schuld (nicht darüber nachdenken müssen) oder Sorgen. Gegen diese helfe es, sie sich von der Seele zu schreiben oder sie jemandem anzuvertrauen. Bei Gott, der einen am besten verstehe, könne man die Sorgen aussprechen und entspannen.
Stille sei auch nötig für die Freiheit, Grenzen zu setzen und ohne Schuldgefühle Neinsagen zu können, so die Referentin. Da Anerkennung häufig mit viel Beschäftigung einhergehe, sollte man die eigene Motivation für das Tun hinterfragen. Hilfreich sei es auch, das Sabbatgebot zu beachten, und aus einem freien Tag einen besonderen Tag zu machen.
Nach einer Gesprächspause anhand von Fragenkärtchen symbolisierte sie das Wort „Glaube“ anhand der Buchstaben, die sie aneinanderhängte. Dazu erläuterte sie, dass Glaube heiße, Beziehung zu leben, mit Gott in Verbindung zu stehen, anzuerkennen, dass ihm nichts unmöglich ist und ihm ohne Bedingungen zu vertrauen. Dies entwickle sich. Zuletzt hängte sie eine Figur an, mit der Ermutigung, sich in diesen Glauben hineinzuhängen und das immer wieder zu tun, auch wenn man einmal abstürze.
Der Vortrag wurde auf CD aufgenommen und kann für 3,- Euro bezogen werden bei Viola Reisert.
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