Authentisch aus ihrem bewegten Leben gesungen
Beate Ling beim Hemsbacher Frauenfrühstück
Zum letzten der drei Frauenfrühstücke in diesem Jahr in Hemsbach hatten die Evangelische Bonhoeffergemeinde und die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde wieder in das Gemeindezentrum in der Reichenbergerstraße eingeladen. 90 Frauen waren gekommen, um die in christlichen Kreisen und darüber hinaus bekannte deutschsprachige Sängerin Beate Ling zu hören. Denn es war eine Besonderheit, bei einem Frauenfrühstück jemanden nicht nur aus dem Leben berichten, sondern auch singen zu hören. „Bis hierher.- und viel weiter“, Titel ihrer neuen CD, war auch Motto des Morgens und ihr erster Liedvortrag. Anschließend wurde die sympathische Frau mit klarer Stimme und tiefgehenden Texten in Form eines Interviews zu Meilensteinen in ihrem Leben befragt. In Pforzheim geboren und heute in Stuttgart lebend, machte die studierte Lehrerin und eine von 5 Geschwistern Ende der 80er Jahre ihr Hobby zum Beruf und wurde Sängerin und Gesangscoach. Heute ist sie zudem Gesangsdozentin für Popmusik an der Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen. Weiterhin war sie auch in Kontakt mit „Stella-musicals“ und unterrichtete sogar den Fußballprofi Cacau in Sprecherziehung.
Die Texte für ihre bisher 7 CDs kommen in der Regel von namhaften Künstlern wie Andreas Malessa, Manfred Siebald, Christiane Brudereck oder Christoph Zehendner. In ihrem Lied „Selbst ist die Frau“ beschreibt sie humorvoll-kabarettistisch, wie wichtig es ist, sowohl zu den Stärken als auch zu den Schwächen zu stehen. Das Leben der Künstlerin ist geprägt von extremen Abschiedssituationen. 1996 verlor sie plötzlich ihren jüngsten Bruder, mit dem sie sich sehr verbunden fühlte, durch einen Autounfall. Therapeutische Hilfe und Annahme von Freunden waren ihr in dieser Zeit der Trauer eine große Hilfe. Aus ihrer eigenen Erfahrung heraus ermutigte sie die Zuhörerinnen, selbst Trauernde zu begleiten und ihnen einen „Mantel der Geborgenheit“ zu geben. Da Gott das Herz am besten kenne, sei es wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein und das Herz vor Gott auszuschütten. „Grabtanz“ ist ein Lied aus dieser Zeit, das sie selbst geschrieben hat. Eine andere Abschiedssituation erlebte sie durch ihre Scheidung nach 11 Ehejahren. Nach einer Zeit des Ringens war sie nun „alleinstehend“ mit dem schmerzhaften Gefühl, gescheitert zu sein und der Angst vor der Zukunft. Sowohl sich selbst als auch ihrem Exmann zu vergeben, machten es möglich, weiter zu leben. In dieser Zeit war es wichtig für sie, mit Vorurteilen und Urteilen anderer ehrlich umzugehen. Auch ein bewusstes Abschiednehmen von ihrem Kinderwunsch war damit verbunden. Als Ermutigung bezeugte sie, dass man niemals tiefer falle als in Gottes Hand, was sie auch in ihrem Lied „Hoffnung lässt die Flügel wachsen“ zum Ausdruck brachte. Schließlich unterstrich sie noch die Bedeutung, trotz eines gefüllten Terminkalenders auch die Gemeinschaft mit anderen Christen nicht zu vernachlässigen.
Ein ausgeglichenes Leben zu führen und sich selbst nicht so wichtig zu nehmen, drückte sie überspitzt auch in dem Lied „Idealgewicht“ aus. Für sie sei Gelassenheit die höchste Form des Gottvertrauens. Zu ihren Zukunftszielen gehöre als nächstes Projekt die Fertigstellung der neuen CD. Und mit dem Lied „In zehn Jahren“ verabschiedete sie sich von einem begeisterten Publikum, dem sie sich in die Herzen gesungen hatte.
Tags: Archiv, Frauenfrühstück