Ruth Heil referiert bei Hemsbacher Frauenfrühstück über „Liebesfresser im Alltagstrott“

Zum dritten Mal konnte die beliebte und begabte Rednerin nach Hemsbach eingeladen werden. Wieder hatten die Evang.-Freikirchl. Gemeinde und die evang. Bonhoeffer-Gemeinde zu einem Frauenfrühstück in das Bonhoeffer-Gemeindezentrum, Liegnitzer Straße 13, eingeladen. „Wenn der Alltagstrott die Liebe frisst“ – so das Thema, zu dem über 120 Frauen aller Altersgruppen erschienen waren. Dass es sich bei Ruth Heil um eine besondere Persönlichkeit handelt, wurde bereits deutlich, als sie sich kurz vorstellte. Die langjährige Ehefrau, elffache Mutter und achtfache Großmutter ist seit vielen Jahren bekannt als Frauenfrühstücksreferentin und Autorin zahlreicher Bücher und Artikel zu Themen wie Ehe und Familie, Schwangerschaft und Muttersein. Mit ihrem spritzigen Temperament und zahlreichen Beispielen aus ihrem eigenen Alltag gewürzt, nimmt sie in ihren Ausführungen kein Blatt vor den Mund. Immer wieder bringt sie mit ihrem trockenen Humor die Zuhörerinnen zum Schmunzeln und Lachen. Dabei schafft sie es in ihrer unkomplizierten Sprache, die Frauen tief zu berühren und da anzusprechen, wo sie sich wiederfinden können.

[Foto: Ruth Heil]

Nach Begrüßung, gemeinsamem Kanon und Frühstück am reichhaltigen Buffet begann die Kinderbetreuung, und Frau Heil leitete mit einem Liedvortrag gemeinsam mit ihrer 91-jährigen Mutter zum Thema über. Dabei war es ihr ein Anliegen, nicht nur auf die Ehe, sondern auf Beziehung im Allgemeinen einzugehen. Auch sie selbst, die zusätzlich noch viel im Ausland arbeitet, kenne es gut, dass im Alltagstrott die Liebe ausgehe. Persönlicher Stress und Spannungen seien überall zu spüren. Die Erwartungen des anderen stiegen, und Versagen sei vorprogrammiert. Eheleute wüssten nur zu gut, dass die Liebe erkalte, sobald man sich nach der Hochzeit besser kennen lerne…Resignation und gegenseitige Bestrafung statt liebevollem miteinander Reden töteten die Liebe ab. Auch bei den eigenen Kindern zeige sich gerade in der Pubertät, dass die Abgrenzung zum Erwachsenwerden die Liebe an ihre Grenzen bringe. Woher da immer wieder die Liebe nehmen, die so dringend benötigt wird, damit nicht Hass Wurzeln treibe? Gott als Erfinder der Liebe nehme uns vorbehaltlos an durch seinen Sohn Jesus Christus und gäbe, wonach das Herz verlange: Liebe. Selbstannahme ohne Erwartungen sei oft die Voraussetzung für Liebe und Vergebung. In diesem Zusammenhang zitierte Heil als Ermutigung ein bekanntes Gebet: „Gott gebe mir die Kraft, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“ Das Pflegen der eigenen Seele durch konkrete positive Veränderungen im Alltagsstress mache liebesfähig und dankbar. Kleine Zeichen, wie dem anderen etwas gönnen, anerkennende Worte anstelle von Kritik gehörten ebenso zum Pflegeprogramm der Liebe dazu. Ganz praktisch formulierte sie es so: „Ein Mann braucht Lob, Essen und seine Ruhe“. Dem anderen Respekt entgegen zu bringen sei ein ebenso wichtiger Aspekt der Liebe. Ohne Vergebung könne Schuld nicht ausgelöscht werden; da sei der Starke in der Beziehung gefordert, den Schritt ganz bewusst gehen zu wollen, auch wenn es schwer falle. Nicht zuletzt sei das Gebet eine Kraftquelle, die fähig mache, zu lieben. In der Zeit des Gebetes könne Gottes Liebe in uns hineinströmen. Und wer einen Menschen segne, werde dabei auch selbst wieder froh.

Mit einem Abschluss- und Segenslied beendete Ruth Heil ihre Ausführungen, und die Frauen nutzen anschließend die Gelegenheit, handsignierte Bücher zu erwerben.

Der Vortrag auf CD ist bei Viola Reisert erhältlich.

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