Bericht über Frauen-Schicksale löste Betroffenheit aus

(Bericht vom 24. Juni 2009)

Bereits vor neun Jahren war die damalige Pastorin Margret Meier zu Gast beim Hemsbacher Frauenfrühstück. Diesmal sprach sie in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde zum Thema „Was ist der Glaube wert, wenn es ernst wird?“ Viele Jahre als Frauenreferentin im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden unterwegs, ist sie seit 2004 als Referentin für die Organisation „Open Doors“ tätig, einem Hilfswerk, das sich weltweit für verfolgte Christen einsetzt. Die Deutsche Zentrale befindet sich in Kelkheim im Taunus. Durch ihre Arbeit im Projekt Frauen für Frauen hat sie Einblick in zahlreiche Schicksale bekommen, besucht die Frauen auch selbst. Zu Anfang ihres Referats erwähnte sie aus aktuellem Anlass die Notlage im Jemen, denn Open Doors konnte bei der kürzlich stattfindenden Beerdigung der beiden jungen Frauen aus Wolfsburg an der Betroffenheit dort Anteil nehmen.

[Foto: Frauenfrühstück]

„An irgend etwas glaube heute jeder“, so die Überleitung der Referentin. Was den christlichen Glauben auszeichne, sei die Tatsache, dass der Glaube an Gott ein fester Grund sei, um auch Stürme des Alltags zu überstehen. Anfechtungen und Krisen brächten nach vorne, schafften Persönlichkeiten. Doch der Glaube stehe auf dem Prüfstand, wenn Menschen Verluste erlitten durch Tod oder Trennung/Verlassenwerden von lieben Menschen. 100 Millionen Christen litten weltweit aufgrund ihres Glaubens unter Benachteiligung und Verfolgung. Nordkorea stehe da an erster Stelle. Wie auch in anderen Ländern versuchten Open Doors-Mitarbeiter vor Ort durch persönliche Kontakte zu ermutigen und konkret zu helfen, selbst wenn Christen nur im Untergrund tätig sein könnten. Auch in anderen Ländern wie Iran oder Afghanistan sei es äußerst schwer, Menschen zu erreichen. Anhand einer Power Point Präsentation erläuterte die Referentin in Bildern die Not zahlreicher Frauen. So ein Schicksal aus Jordanien, wo einer zum Christentum konvertierten Mutter durch ihre muslimischen Angehörigen das Sorgerecht ihrer Kinder nach dem Tod des Vaters entzogen und sie entrechtet wurde, bis sie durch Gebet und tatkräftige Hilfe ihre Kinder wieder zugesprochen bekam. Eine Algerierin wird aufgrund ihrer Liebe zu Gottes Wort Bibelübersetzerin; auf den Philippinen werden Mann und Tochter von radikalen Islamisten getötet, und nur durch einen Kredit von Open Doors kann die Existenz der restlichen Familie gesichert werden.

Tatsache sei, dass Frauen in der verfolgten Kirche benachteiligt, entrechtet, diskriminiert, ausgestoßen oder gefangen genommen würden. So wird im Iran eine Familie zuhause bei einem christlichen Treffen angezeigt, gefangen genommen und geschlagen; in Eritrea, einem zur Hälfte christlichen Land, wird eine Gospelsängerin aufgrund des CD-Verkaufs ihrer Lieder einige Monate in einem engen heißen Schiffscontainer gefangen gehalten. Dennoch kann diese Frau durch ihren Glauben die anderen Frauen im Container ermutigen und sie erlebt, wie die Kraft Gottes und das Vertrauen sie durch Leid und Schmerzen hindurch tragen.

Frauen aus Indonesien waren unter hygienisch unwürdigen Bedingungen im Gefängnis; trotzdem nahmen sie die Situation aus Gottes Hand und konnten den Mitgefangenen Gottes Liebe weitergeben; es entstanden sogar Gottesdienste und selbst eine Exterroristin wurde zur gläubigen Christin.

Diese Bilder konnten den ca. 70 Zuhörerinnen vor Augen führen, welches Vorrecht es ist, in einem Land zu leben, wo der Glaube frei praktiziert werden kann. Zudem können diese Menschen Vorbilder im Glauben sein, weil sie nicht entmutigt anklagen, sondern ihre innere Freiheit nutzen, um für andere zum Segen zu werden. Trotz Zerstörung von Kirchen, Privathäusern und Menschenleben zeige sich, dass sich das geistliche Leben nicht auslöschen lasse – eine Herausforderung für unser christliches Land, in Krisen den Wert des Glaubens neu im Vertrauen auf Gott zu sehen.

Der Vortrag auf CD ist bei Viola Reisert erhältlich.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe Frauenfrühstück erhalten sie hier.

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