Auf Mission bei Sinti und Roma

Zu einem besonderen Vortragsabend lud die evangelisch-freikirchliche Gemeinde am Mittwoch, 21. Februar, 20 Uhr in ihr Gemeindezentrum in die Reichenberger Straße ein. Zu Gast war Rudi Walter aus Lehmen an der Mosel.

Er arbeitet als Evangelist unter Sinti und Roma und erzählte an diesem Abend aus seinem bewegten Leben.

Als gebürtiger Sinti besuchte Rudi Walter als Kind die Schule nur im Winter, im Sommer war die Familie unterwegs durch Europa. Mit 18 Jahren wurde er erfolgreicher Autohändler. Als sein Vater plötzlich starb, warf ihn das aus der Bahn, er begann zu trinken und zu spielen. Hoch verschuldet schickte er sogar seine Frau zum Stehlen. Ein Bekannter erzählte ihm in dieser Situation von Gott, worauf Walter ablehnend antwortete: „Ich brauche 50000 Mark und nicht Jesus!“ In seinem Vortrag verriet er, wie er seine Schulden losgeworden ist und welche Rolle Gott dabei gespielt hat.

Im Oktober 2005 begann für ihn als Schulleiter und für zehn Schüler erstmals der Unterricht an der ersten deutschen Bibelschule ausschließlich für Sinti und Roma. Auch heute ist Walter dort noch vollzeitig tätig, denn seit 1994 ist er Christ. Er ist nicht der Einzige, denn in Deutschland leben derzeit etwa 80000 Sinti und 40000 Roma, von denen schätzungsweise inzwischen rund 5000 an Jesus glauben. Obwohl von ihnen schon eine Reihe evangelistischen Dienst tun, mangelt es bisher aber an der weiteren Schulung von Christen. Das Christliche Sinti & Roma Ausbildungszentrum (CSRA) mit Sitz in Weitersburg bei Köln sieht seine Aufgabe darin, deutsche Sinti und Roma für ein verantwortliches Leben sowie für die Mitarbeit in christlichen Gemeinden und in der Mission vorzubereiten. Rudi Walter, selbst Absolvent der Wiedenester Bibelschule, ist Vorsitzender dieser Organisation, die daran arbeitet, bis Ende 2008 das Neue Testament in die Sintisprache Romanes übersetzt zu haben. Im Sommer 2006 wurde in Tschechien ebenfalls eine Bibelschule für Sinti und Roma gegründet.

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