„Klatsch und Tratsch“ Thema beim Frauenfrühstück

Am vergangenen Mittwoch, den 25.01.2006 hatten die evang.-freikirchl. Gemeinde und die evang. Bonhoeffer-Gemeinde wieder zu einem Frauenfrühstück in das Gemeindezentrum in der Reichenberger Strasse eingeladen. Referentin an diesem Morgen war Elisabeth Malessa aus Feuchtwangen zu dem Thema "Klatsch und Tratsch - oder die Macht der Zunge". Frau Malessa ist ausgebildete Theologin und Pastorenfrau, begeisterte Hausfrau und Mutter von sechs Kindern. Sie ist ehrenamtlich in der Frauenarbeit (z. B. in der Leitung von Mutter-Kind-Freizeiten) tätig. Nach dem Frühstück wurden die Kinder betreut, und ein Anspiel in drei Szenen leitete zum Thema über.

Das Bild zeigt von links nach rechts die Referentin Elisabeth Malessa mit Annette Körner von der evang. Bonhoeffer-Gemeinde.

"65% aller Unterhaltung besteht aus Klatsch und Tratsch", so die einführenden Worte der Referentin. Dann erläuterte sie die Fragen, was Klatsch und Tratsch sei, welche Folgen daraus entstünden und wie man davon loskomme. Alles Negative, was über jemanden gesprochen würde und nicht zur Lösung eines Problems beitrage, sei Klatsch und Tratsch, selbst wenn es wahr wäre, so Frau Malessa. Man klatsche dabei über jede/n, seien es Lehrer, Politiker, Familienangehörige, Freunde, usw. Warum man das tue, könne unterschiedliche Gründe haben. So heißt es in einem Sprichwort: Wer andere tadelt, lobt sich selbst. Auch sei es eine Möglichkeit, von eigenen Problemen abzulenken. Sensationslust und der Drang, Neuigkeiten weiterzugeben, gewährten nicht selten Eintritt in eine bestimmte Gruppe. Wenn eigene Unzufriedenheit zu Neidgefühlen führe, wäre auch das ein Auslöser. Und außerdem sei es ein einfacherer Weg, mit selbst erlebten Verletzungen umzugehen als Versöhnung und Aussprache. Nicht zuletzt könne es auch eine Gegenreaktion auf selbst erfahrenen Klatsch sein. Die Folgen von Klatsch und Tratsch seien oft fatal, wenn sie weite Kreise zögen und führten zu tiefen Verletzungen, die nicht so leicht wieder gut zu machen seien. "Klatsch kostet Vertrauen und zerstört Verhältnisse", so Frau Malessa. Jemand werde abgestempelt und Wichtiges bleibe evtl. ungesagt. Zusätzlich habe das auch Auswirkungen auf einen selbst, denn Ungutes verbreiten heiße, selbst nichts Gutes erleben und mache undankbar, unzufrieden und unglücklich. Immer wieder untermauerte die Rednerin ihre Aussagen mit Bibelzitaten; sie bezeichnete Klatsch und Tratsch als Sünde, die das Verhältnis zu Gott und dem Nächsten störe. Als Christ könne man sich jedoch an Jesus wenden und Befreiung durch Gottes Vergebung erleben. Nicht der Mund sei das eigentliche Problem, sondern unser Herz, denn der Mund spreche aus, was das Herz erfülle. Und von Gott bekämen wir ein neues Herz und könnten ihn immer wieder darum bitten. Ein neues Herz sei demütig, denn die eigenen Fehler und Schwächen zu erkennen mache barmherzig. Ein neues Herz sei dankbar, denn es versuche, beim anderen das Gute zu entdecken. Ein neues Herz liebe Gott und kenne seine Liebe, so dass Gott auch in den Gesprächen Raum bekomme. Und ein neues Herz liebe die Menschen, denn es sehe sie mit Gottes Augen und hätte damit ihr Wohl im Auge. Mit einem Satz fasste die Referentin zusammen: "Die Zunge kann kein Mensch zähmen, aber Gott kann das Herz verändern". Anschließend gab sie als praktische Tipps, um Klatsch und Tratsch vorzubeugen, bestimmten Umgang zu meiden und vor dem Reden nachzudenken. Wie auch in einer Geschichte dargestellt, solle jede/r seine Worte vor dem Reden durch drei Siebe geben: Wahrheit, Güte und Notwendigkeit. Dass sich Frau Malessa selbst mit diesem Thema identifizierte und zu lernen versuche, war ihr während ihrer Ausführungen abzuspüren. Der Vortrag auf Kassette ist bei Viola Reisert erhältlich.

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