Frauen-Frühstück im Bonhoeffer-Gemeindezentrum: Starke Kinder sind geliebte Kinder

Am Mittwoch, den 13. 10. 2004 hatten die Evangelische Bonhoeffergemeinde und die Evangelisch Freikirchliche Gemeinde Hemsbach wieder zu einem Frauenfrühstück in das Bonhoeffer-Gemeindezentrum eingeladen. Etwa 90 interessierte Frauen unterschiedlichen Alters waren erschienen. Das Thema dieses Morgens lautete „Mimose oder Haudegen - Wie Kinder echt stark werden“ mit der Referentin Irene Hahn aus Tübingen. Sie ist ausgebildete Theologin und Mutter von vier teilweise erwachsenen Kindern.

Frauenfrühstück

Nach Begrüßung, Lied und einem vielseitigen Frühstücksbuffet wurden die Kinder betreut. Ihren Vortrag begann die erfahrene Frauenfrühstücksreferentin mit dem Hinweis, keine Patentrezepte geben zu können, sondern aus eigenen Erfahrungen aufgrund bewältigter Krisen zu sprechen. Sie wolle in ermutigender Weise Anregungen zur Korrektur geben, denn Fehler in der Erziehung seien erlaubt, wenn die Liebe vorhanden ist, die sie ausgleiche.

In sechs Punkten zeigte Irene Hahn auf, was starke Kinder ausmache. Zum ersten seien starke Kinder bejahte Kinder, die wüssten, dass sie nicht aufgrund ihrer Leistung, sondern ihres Daseins wegen akzeptiert würden. Zum zweiten seien starke Kinder ermutigte Kinder, und des weiteren Kinder, mit denen gesprochen würde. Denn so wie Gott auch zu uns durch die Bibel spreche, um uns zu „erziehen“, so gelte dies auch für das menschliche Miteinander. Kinder, die sich ausdrücken könnten, hätten es leichter, gewaltfrei auf Angriffe zu reagieren, denn sie könnten Gefühle wie Aggressionen in Worte fassen. Frau Hahn appellierte hierbei auch an die Eltern, die Wahl der Kinderbücher so zu treffen, dass eine frohe, heile Welt vermittelt würde. Dies schaffe die Voraussetzung, entstehende Krisen leichter zu überwinden. Auch Grenzen zu erleben und sie einhalten zu können sei eine wichtige Voraussetzung, um Kinder stark zu machen. „Wenn wir selbst unsere Lebens- und Erziehungsziele nicht kennen, ist es oft schwierig, Grenzen zu setzen“, so die Referentin. Starke Kinder kämen von starken Eltern, die ihren eigenen Standpunkt entwickeln und vertreten könnten. Ein weiterer Punkt sei das Dankbarsein für Kleinigkeiten, die an den Kindern zu entdecken sind. Dies gelinge, richtet sich der Fokus des Erziehenden nicht auf das Problematische, sondern auf das Gute. Wo sich ein starkes Fundament entwickeln konnte, seien auch Leistung und Anstrengung für Kinder nichts Unmögliches. Dies sei jedoch nicht möglich, ohne Zeit zu investieren. So müsse bei der Entscheidung zwischen Kind und Beruf auch nach dem Wohl des Kindes gefragt werden. Nun zeigte die Referentin auf, was es bedeute, als christliche Familie zu leben. Das Entscheidende sei, Christus Raum zu geben und dies durch eigene Traditionen auszudrücken. Hier erwähnte sie Tischgebete, kleine Andachten oder Segenssprüche. Geschichten aus dem Lebensbuch, der Bibel, seien wahre Geschichten, die der Pflege für die Seele dienten und auch Kinder fit für das Leben machen könnten. Einer positiven Lebenshaltung und einer frohen Atmosphäre Ausdruck zu verleihen sei ganz praktisch möglich durch das Feiern im Alltag, auch verbunden mit Musizieren und Singen. Dass es für Christen auch in der Tiefe ein „trotzdem“ gebe, könne sich auch in einer „Trotzdem-Belohnung“ ausdrücken, wenn dem Kind mal etwas nicht so gut gelungen ist. Christen hätten die Chance, durch den Geist Christi Schuld zu erkennen und Vergebung zu praktizieren, Voraussetzungen für ein gutes Zusammenleben. Und sie erlebten Geborgenheit in Sorgen, Krankheit und Leid, auch durch das Erleben einer christlichen Gemeinschaft.

Tags: Archiv, Frauenfrühstück